XING und LinkedIn sind unumstritten aktuell die größten und nützlichsten Business-Netzwerke. Aber auf welches Netzwerk sollte man setzen, wenn man sich zwischen den beiden entscheiden muss?
Qualität vor Quantität
Ob knappe Ressourcen, der Wunsch nach einem klaren Fokus oder die Überlegung, nicht auf beiden Plattformen parallel Kontaktanfragen zu senden: Es gibt viele Gründe, warum sich Unternehmen für nur eines der beiden Business-Netzwerk entscheiden möchten.
Generell gilt außerdem die Regel, lieber nur eine Präsenz richtig zu pflegen als zwei Plattformen mittelmäßig. Aber welches Netzwerk ist jetzt das Richtige für Ihr Unternehmen?
LinkedIn ist das größere und aktivere Netzwerk
Jahrelang war XING der Vorreiter und *das* Business-Netzwerk Nr. 1 in Deutschland und im deutschsprachigen Raum. Erwartungsgemäß hat allerdings das international ausgerichtete LinkedIn das deutsche Netzwerk inzwischen überholt: In Deutschland lag es im Juni 2019 auf Platz 60 der am häufigsten aufgerufenen Internetseiten, XING dagegen nur auf Platz 75. Auch kann LinkedIn über die letzten 90 Tage 5,17 Millionen Besucher aufweisen, XING hingegen nur 4,3 Millionen.
Rein zahlenmäßig ist LinkedIn also XING überlegen – und dieser Trend wird sich noch verstärken.
Funktionalitäten: Jede Plattform hat ihre Stärken
LinkedIn punktet vor allem mit Beitragsformaten: Neben reinen Text-Beiträgen (die wirklich nicht aufregend aussehen) und Links zu externen Quellen können auf LinkedIn auch Fotos, Videos und Blogartikel verfasst werden. Dies erlaubt einen abwechslungsreichen Content-Mix während XING lediglich Text- und Linkbeiträge anbietet und dabei Linkvorschaubilder deutlich kleiner und damit optisch weniger attraktiv dargestellt werden.
Dafür bietet XING die Möglichkeit neben dem relativ nüchternen Lebenslauf auch ein „Portfolio“ anzulegen. Das ist eine Seite, auf der mit Bildern, Dateien und Freitext eine Art virtueller Flyer gestaltet werden kann. Auch können Sie auf XING Veranstaltungen erstellen und Teilnehmer einladen, die dann auch gleich ihre Teilnahme bestätigen können, sodass andere sehen, welche Teilnehmer auf ein Event kommen. Über das angebundene XING Ticketing können im nächsten Schritt auch schon die Karten verkauft werden.
Kosten: Relativ gleich
Auf beiden Plattformen haben Sie die Möglichkeit, für Personenprofile Premium-Pakete zu buchen, die einen größeren Funktionsumfang wie z.B. die Information, wer das eigene Profil besucht hat, bieten. Seit LinkedIn nun auch das günstigere „Premium Essentials“ anbietet, kostet auf beiden Plattformen die günstigste Premium-Mitgliedschaft unter 100 € pro Jahr – ein fairer Preis. Darüber hinaus gibt es auch deutlich teurere Optionen, z.B. für Recruiter.
Auf XING können Sie außerdem Premium-Firmenprofile buchen, die jedoch vom Preis-Leistungs-Verhältnis maximal für große Unternehmen interessant sind. LinkedIn bietet dagegen nur kostenlose Firmenprofile.
Wo hält sich Ihre Zielgruppe auf?
Der ausschlaggebende Faktor für die Entscheidung zwischen XING und LinkedIn ist , wo sich Ihre Zielgruppe aufhält. Gerade in Unternehmen die ausschließlich Kunden und Lieferanten im deutschsprachigen Raum haben, wird XING häufig noch eher genutzt als LinkedIn. Sobald aber auch Kontakte in das Ausland geknüpft werden, wird LinkedIn eingesetzt. Hier lohnt es sich, sich ein Bild von Ihrer spezifischen Zielgruppe zu machen, bevor Sie eine endgültige Entscheidung treffen.
Fazit: LinkedIn lohnt sich eher, außer Ihre Zielgruppe bevorzugt XING
Da die Kosten ähnlich sind und der Funktionsumfang jeder Plattform seine eigenen Stärken hat, sind die Nutzerzahlen das wichtigste Kriterium. Ein soziales Netzwerk lebt einfach davon, eine große und relevante Nutzergemeinde zu haben. Hier hat das weltweit ausgerichtete LinkedIn gegenüber dem explizit auf den D-A-CH-Raum ausgerichtete XING einfach eine deutlich größere Basis. Daher ist meine klare Empfehlung, auf LinkedIn als A-Plattform zu setzen, es sei denn, Ihre Zielgruppe hat eine deutliche Präferenz für XING. Eine ressourcensparende Möglichkeit ist, XING nebenbei mitzuziehen, Inhalte auch dort zu veröffentlichen, aber sich beim Aufbau des Kontaktnetzwerkes auf LinkedIn zu fokussieren.