Herzlich willkommen im Jahr 2020! In diesem Artikel gebe ich Ihnen fünf Tipps mit denen Ihr Unternehmen in Social Median erfolgreich sein wird – rund um die wichtigsten Social-Media-Trends im Jahr 2020. Dabei konzentriere ich mich besonders auf die Perspektive kleiner und mittelständischer Unternehmen (KMU) in Deutschland.
KMUs sind per Definition Unternehmen mit weniger als 500 Mitarbeitern und einem Jahresumsatz von maximal 50 Millionen Euro. Für diesen Artikel sind es jedoch vor allem Unternehmen, denen kein vielköpfiges Social-Media-Team und keine großen Budgets für Werbekampagnen auf Facebook & Co. zur Verfügung stehen. Die folgenden fünf Punkte helfen Ihnen, Social Media dennoch als Erfolgswerkzeug für Ihr Unternehmen einzusetzen.
1. Bei der Plattformwahl nicht den Kopf verlieren
Snapchat, TikTok, Twitch – immer wieder werden neue Plattformen in den Medien hochgejubelt. Lassen Sie sich davon nicht beeindrucken. Facebook ist nach wie vor das meist genutzte soziale Netzwerk – mit doppelt so vielen (!) monatlich aktiven Nutzern wie Instagram und LinkedIn. Mehr Nutzer kann nur YouTube aufweisen. Auch Blogs sind bei der Nutzung ganz weit vorne dabei (die Nutzerzahl lässt sich aber aufgrund der vielen verschiedenen Blog-Plattformen nicht genau beziffern).
Sie merken: Bei all diesen Plattformen handelt es sich um etablierten, alteingesessene Anbieter.
Auf diesen Plattformen und wenigen anderen wie z.B. XING und Google MyBusiness (die Standorteinträge auf Google-Maps) treffen Sie Ihre Zielgruppen wieder: Die Nutzer ab 20, deren Arbeits- oder Kaufkraft für die meisten KMUs interessant und relevant sind. Sie suchen Azubis? Dann schauen Sie sich mal Instagram an – alleine wegen der Nutzerzahlen ist diese Plattform immer noch sinnvoller als TikTok. Denn TikTok ist noch deutlich kleiner und einfach so „privat“, dass Unternehmen dort einen schweren Stand haben und dies den echten Dialog mit Nutzern erschwert.
2. Inhalte perfekt auf die Zielgruppe abstimmen
Die von den vielen verfügbaren Inhalten oft überforderten Nutzer interagieren nur noch mit Inhalten, die für sie einen hohen Mehrwert bieten. Dies bedeutet für Unternehmen, dass sie sich auf eine relativ homogene Zielgruppe konzentrieren und genau für diese Menschen ansprechende Inhalte produzieren sollten. Wichtig ist dabei eine Kommunikation aus Zielgruppenperspektive („Was begeistert unsere Zielgruppe wirklich?) und keine Kommunikation aus Unternehmensperspektive („Was haben wir zu sagen?“). Mit einer guten Content-Strategie bringen Sie beide Aspekte zusammen.
3. Zeitlich begrenzte Inhalte („Stories“) in Erwägung ziehen
Die Entwicklung hat sich in den letzten Jahren bereits abgezeichnet und setzt sich fort: Zeitlich begrenzt verfügbare Inhalte wie Instagram Stories, oder die nach Anlaufschwierigkeiten nun etablierten Facebook Stories sind aus zwei Gründen Inhalte, die sich aktuell lohnen: Zum einen betrachten Nutzer solche Inhalte eher als normale Beiträge, da die Angst mitspielt, etwas zu verpassen. Zum anderen schränken die Algorithmen auf den Plattformen die Reichweite solcher Beiträge im Vergleich zu normalen Inhalten weniger bis gar nicht ein, was die Impressions- und Interaktionsraten deutlich steigert. Dies bedeutet für Unternehmen, dass es sich lohnt, sich mit diesen Formaten zu befassen. Es ist einfacher als es aussieht!
4. Informiert und realistisch mit rechtlichen Aspekten umgehen
Das Inkrafttreten der DSGVO brachte eine Reihe neue rechtliche Fallstricke mit sich.
Daher sollten Sie die wichtigsten rechtlichen Grundlagen im Kopf haben: Impressumspflicht, Urheberrecht, Recht am eigenen Bild, kein Übertragen von personenbezogenen Daten (z.B. durch Plugins, die Informationen zu Facebook-Fans, Kommentaren dieser Fans oder neuen „Seite liken“-Klicks zwischen Webseite und sozialen Netzwerken austauschen) zwischen Plattformen. Verwenden Sie saubere AGBs und Teilnahmebedingungen für Gewinnspiele.
All dies ist auch mit begrenztem Zeitbudget umzusetzen. Darüber hinaus ist es ein pragmatischer Kompromiss zwischen Aufwand und Nutzen/Risikominimierung, anzuerkennen, dass Social Media viele Grauzonen bereit hält und dass eine Abmahnung wegen einer Kleinigkeit durchaus passieren kann, wenn jemand böswillig und aktiv nach einem Grund sucht. Dennoch ist der Umgang mit diesen Abmahnungen i.d.R. signifikant günstiger als das präventive Stopfen aller potenziellen Löcher mit Unterstützung eines spezialisierten Rechtsanwaltes. Aus meiner langjährigen Berufserfahrung kann ich Sie auch beruhigen: Solche Abmahnungen sind in der Realität für KMUs äußert selten.
5. Influencer-Marketing beobachten und mit echten Fürsprechern arbeiten
Bereits die Kennzeichnungspflicht von bezahlter Werbung hat das Influencer-Marketing schwieriger gemacht, denn: Wie glaubwürdig ist es, wenn jemand ein Produkt empfiehlt, gleichzeitig aber offen kommunizieren muss dass er dafür bezahlt wird? Und welchen Wert hat das für Ihr Unternehmen? Nun geht der Trend zusätzlich dahin, dass soziale Netzwerke (als Vorreiter Instagram, Facebook spielt auch mit der Option) die Likes unter jedem Beitrag nicht mehr öffentlich anzeigt. Das macht es Influencern noch schwerer, ihren Kunden einen echten Mehrwert zu liefern. Die logische Schlussfolgerung für Unternehmen: Vielleicht lohnt sich klassiche Facebook- und Instagram-Werbung doch eher als Influencer-Marketing? Neben dem von Instagram genannten Schutz der psychischen Gesundheit der Nutzer sind die Werbeeinnahmen für die Plattform mit Sicherheit ein sehr angenehmer Nebeneffekt.
Es wird auf jeden Fall spannend zu sehen, wie sich das Influencer-Marketing in den nächsten Jahren weiterentwickelt. Unabhängig davon aber bleibt mein Rat an KMUs der gleiche: Sparen Sie Ihr Budget für guten Content und arbeiten Sie lieber mit echten, zufriedenen Kunden und Mitarbeitern zusammen. Zitate, Referenzen und Best-Practise Fallbeispiele werden Ihre Zielgruppe eher überzeugen und sind zum Nulltarif zu haben.
Fazit: Eine Social-Media-Nutzung hat großes Potenzial das mit einer durchdachten Nutzung realisiert werden kann
Social Media ist inzwischen ein etablierter Kommunikationskanal, der eine gewisse Komplexität mit sich bringt. Hohe Nutzerzahlen, geringe Kosten und die persönlichere Kommunikation, die Social Media im Vergleich zu Print, Internet und Radio-/Fernsehwerbung bietet machen Facebook & Co. aber zu interessanten und wertvollen Plattformen, mit denen Unternehmen sich befassen sollten.
Gehen Sie eine Nutzung überlegt und strategisch an und beziehen Sie die oben erläuterten Punkte mit ein. Damit stellen Sie sicher, dass Sie Ihre Ressourcen optimal einsetzen und dass sich Ihre Präsenz von der Masse abhebt. So hinterlässt Ihr Unternehmen einen bleibenden Eindruck bei Ihrer Zielgruppe. Wir wünschen Ihnen viel Erfolg!
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