Karriereseiten sind heutzutage nicht mehr aus der eigenen Recruiting Strategie wegzudenken. Eine gut erstellte Karriereseite fungiert als Herzstück des Employer Brandings und ist die erste und beste Anlaufstelle für potenzielle Bewerber:innen.
So vermittelt eine Karriereseite einen ersten Eindruck davon, wie es ist, für Ihr Unternehmen zu arbeiten und geht weit über die reine Auflistung offener Stellen hinaus.
Eine Karriereseite hat die Möglichkeit, Bewerbende früh zu binden, die eigenen Arbeitgeberleitsätze intern wie extern zu kommunizieren und bietet dem HR ein Fundament für alle weiteren Recruiting Maßnahmen.
In diesem Beitrag erfahren Sie, wie Sie Ihre Karriereseite gestalten können, um Top-Talente effektiv anzusprechen.
1. Warum eine professionelle Karriereseite erstellen?
Sie schalten mit hoher Wahrscheinlichkeit Stellenanzeigen auf diversen Portalen. Eventuell nutzen Sie sogar schon die sozialen Medien und gar bezahlte Werbung. Ihre Wunschkandidat:innen sehen diese Anzeigen, werden bestenfalls neugierig und befinden sich somit in einem Bewerbungsprozess, einer sogenannten Candidate Journey.
Egal in welchem Abschnitt des Prozesses sich Ihre Bewerber:innen befinden, die meisten wollen vor der Bewerbung erst einmal überzeugt werden.
Eine ansprechend und durchdacht erstellte Karriereseite bewirkt genau das! Ihre Wunschbesetzung findet sich wieder, wird von der Aufmachung und Tonalität überzeugt und möchte für Ihr Unternehmen arbeiten.
2. Die richtige Form einer Karriereseite erstellen
Die klassische Variante einer Karriereseite ist ein Abschnitt mit Namen wie: Karriere, Arbeiten bei… oder einfach nur Jobs. Die schon etwas bessere Variante wäre ein eigener Menüpunkt.
Solche Seiten befinden sich auf der eigentlichen Website eines Unternehmens und sind in die URL-Struktur der Website eingebunden.
Die Alternative hierzu ist die die bei den größten Arbeitgebern Deutschlands bevorzugte Variante mit einer Subdomain. Die Subdomain ist eine eigens gehostete Website, die sich nur mit dem Thema Karriere in Ihrem Unternehmen befasst.
3. Die Vor- und Nachteile beider Varianten
Wie erwähnt müssen Sie mit beiden Varianten gewisse Aufwände beachten sowie Einbußen in Kauf nehmen.
Die klassische Variante:
Hier haben Sie den Vorteil, dass Sie weniger Aufwand bei der Verwaltung haben. Die Karriereseiten werden einfach unter einem Pfad wie /karriere/ erstellt und verlinkt.
Das Ergebnis wäre eine Domain wie beispiel.de/karriere/ausbildung usw.
Die Nachteile dieser Variante sind eine unübersichtliche Navigation, eine gemischte Zielgruppenansprache und Ablenkung aufgrund vieler Menüpunkte, die für Bewerber:innen nicht nötig wären. Das ist vor allem dann ein Nachteil, wenn Sie für einzelne Zielgruppen wie Auszubildende oder Studenten nochmal eigene Landingpages anlegen möchten.
Diese Faktoren wirken zunächst nicht relevant, in Zeiten von komplexen Algorithmen und Bewertungskriterien einer Suchmaschine sind diese Umstände allerdings entscheidend.
Auch in Anbetracht Ihrer Kunden und Bewerbenden ist dies ein Thema. Während Kunden evtl. vom lockeren Wortlaut der Karriereseite abgeschreckt werden könnten, kann die strikte Seriosität der Unternehmensseite wiederum Bewerbende abschrecken.
Die moderne Subdomain Variante:
Der Vorteil ist klar: mit einer Subdomain vermeiden Sie die oben genannten Nachteile gänzlich. Sie entkoppeln Ihr komplettes Recruiting von der umsatzbringenden Hauptseite und können sich unabhängig auf jede einzelne Zielgruppe separat fokussieren.
Das Ergebnis kann lauten: karriere.ihre-domain.de
Auch Suchmaschinen und Plattformen arbeiten mit der sogenannten Authority. Eine Subdomain beherbergt genau ein Thema: Ihr Unternehmen, die dazugehörigen Jobs, Ausbildungen und was in diesem Segment dazugehört.
Natürlich haben Sie auch hier kleinere Nachteile: Eine Subdomain muss eigens gehostet werden. Bereits bestehende Karriereseiten müssen umgezogen und weitergeleitet werden. Sind unternehmensinterne Ressourcen damit nicht vertraut, empfiehlt sich eine Agentur, welche dies vollumfänglich abdeckt.
4. Was eine gute Karriereseite ausmacht
Eine eindrucksvolle Karriereseite erfüllt gewisse Kriterien. In erster Linie ist sie technisch sauber aufgesetzt, suchmaschinenoptimiert und natürlich ansprechend auf die jeweilige Zielgruppe (Ihre Candidate Persona) zugeschnitten.
Vier Grundpfeiler sind dabei essenziell:
1. Einladende Unternehmensvorstellung
Kurz und prägnant: Eine Einführung in das Unternehmen sollte sich nur kurz auf grundlegende Fakten wie Ihr Gründungsjahr, Mitarbeiterzahlen, Branche und Märkte beziehen.
Deutlich relevanter sind Vertrauen und Werte: Ihre Werte, Mission und Vision lassen Bewerber verstehen, ob sie zur Unternehmenskultur passen.
Zeigen Sie, dass Sie auf Themen wie Diversity, Nachhaltigkeit oder Familienfreundlichkeit Wert legen.
2. Ansprechende Stellenbeschreibungen
Fokussieren Sie ansprechende Stellenbeschreibungen und Jobtitel.
Vermeiden Sie interne Jobbezeichnungen und wählen Sie klare, marktübliche Titel, die in Suchmaschinen wie Google for Jobs gefunden werden können.
Arbeiten Sie auch mit verkaufspsychologischen Reihenfolgen und passenden Verlinkungen zwischen den Seiten. Fachkräfte hegen einen anderen Fokus als Auszubildende.
3. Benefits und Weiterbildungsmöglichkeiten aufzeigen
Bieten Sie eine Übersicht über die Vorteile, die Bewerber bei Ihnen erwarten. Dies kann von einer guten Work-Life-Balance über flexible Arbeitszeiten bis hin zu Weiterbildungsangeboten reichen.
Formulieren Sie keine Floskeln, sondern klare Aussagen. Nennen Sie auch die Karriereentwicklung und Weiterbildungsmöglichkeiten.
Nicht alle Berufsgruppen, besonders aber jüngere Bewerber:innen suchen nach Möglichkeiten zur Weiterentwicklung. Bieten Sie Einblicke in Ihre Unterstützung für langfristige Karrieren, wie Weiterbildungsbudgets, Seminare oder Austauschprogramme.
4. Unternehmenskultur und Teams präsentieren
Authentische Einblicke sollten die Kultur eines Unternehmens offen darlegen. Oft zählt das mehr als der Titel oder das Gehalt. Bewerbende wollen wissen, wie der Arbeitsalltag aussieht und ob sie sich wohlfühlen würden.
Videos, Fotos und Mitarbeiterstimmen sind nicht zwingend, wenn dies intern nicht machbar ist, vermitteln jedoch sehr viel Authentizität und wirken nachweislich auf die Bewerberzahlen.
5. Sieben Vorteile einer gut erstellten Karriereseite
Die ganze Arbeit ist es jedoch Wert. Nicht umsonst setzen die fest im Sattel sitzenden Unternehmen auf eine eigene Karriereseite, in die viel Einsatz und Liebe geflossen sind.
Hier sind die klaren Argumente für die Erstellung einer Karriereseite:
- Bessere Conversions: Eine zielgerichtete Karriereseite überzeugt qualifizierte Bewerber:innen schneller von einer Bewerbung.
- Traffic-Boost durch SEO: Eine gut strukturierte und optimierte Karriereseite wird in Suchmaschinen besser gefunden und steigert den Bewerberfluss.
- Verbesserte Candidate Experience: Die Seite ist so gestaltet, dass potenzielle Talente sich gut informiert fühlen und wissen, was sie erwartet.
- Reduzierter HR-Aufwand: Durch FAQs und klar kommunizierte Benefits werden viele Fragen bereits online beantwortet.
- Verbesserte Arbeitgebermarke: Eine starke Karriereseite stärkt das Image und zeigt Ihre Firma als attraktiven Arbeitgeber.
- Effektives Talentmanagement: Besonders wertvolle Mitarbeiter:innen, die sogenannten „A-Player“, fühlen sich angesprochen und sind wahrscheinlicher bereit, sich zu bewerben.
- Transparenz und Vertrauen: Mit klaren Informationen zu Arbeitsbedingungen und Kultur entsteht Vertrauen, das die Entscheidungsfindung positiv beeinflusst.
6. Abschließende Worte unseres Gastautors
Der gesamte Prozess Karriereseite bewirkt mehr als nur eine sichtbare Seite im Internet, die Bewerber:innen anspricht und qualitativere Bewerbungen generiert.
Während der Arbeit mit unseren Kunden bei Rudel Recruiting entstehen neue Wert. Interne Probleme bei der Mitarbeiterbindung werden behoben und Maßstäbe in Sachen Inklusion und Diversität gesetzt. Eine Arbeitgebermarke wird entwickelt und die Personalabteilungen im Bewerberprozess sowie der Erstellung von Inhalten für Social Media Recruiting entlastet.
Eine Karriereseite bewirkt neue Denkanstöße und gibt allen Unternehmen einen Kompass, der auch die internen Teams leitet. Gemeinsam wird Kultur geschaffen, die sich nach außen überträgt und mit einer starken Onlinepräsenz Unternehmen durch Fachkräfte erhält und durch Nachwuchstalente zukunftsfähig macht.
Möchten Sie wissen, was Sie beim Erstellen Ihrer Karriereseite beachten sollten, damit Sie die gewünschten Ergebnisse erzielt? Dann lesen Sie Enricé Brunets Beitrag So erstellen Sie eine professionelle Karriereseite.