New Work: Echte Lösung in Zeiten des Fachkräftemangels – auch ohne Homeoffice!

Manchen Menschen ist der Begriff „New Work“ noch völlig unbekannt, bei anderen löst er Augenrollen oder latentes Unbehagen aus. Wieder andere feiern „New Work“ als DEN Megatrend, der die Arbeitswelt revolutionieren wird. Was verbirgt sich hinter dem Begriff und welche Chancen bietet New Work für Unternehmen?

New Work ist eine Vielzahl an Möglichkeiten, die individuell genutzt werden können

Fakt ist: Es gibt nicht das „eine New Work“.
Selbst New-Work-Experten der heutigen Zeit wie Markus Väth und Carsten Schermuly grenzen „New Work“ anders ab als Frithjof Bergmann, der den Begriff „New Work“ bereits im Jahr 1970 prägte. Bergman nannte als Ziel, Arbeit zu finden und so zu gestalten, die man „wirklich, wirklich will“.

Bei YNovation beschreiben wir New Work so:
„New Work bedeutet, Arbeit neu zu denken.
Ziel ist, Mitarbeitenden zu ermöglichen, optimal zu arbeiten. Das Ergebnis ist, dass sie sich entfalten, Stärken einbringen und letzten Endes mit mehr Freude und besseren Ergebnissen arbeiten können.“

Im Ergebnis können Unternehmen Potenziale zur Entfaltung bringen, die in Menschen und in Teams schlummern. So können sie ein Stück weit dem Fachkräftemangel entgegenwirken. Auch eine höhere Arbeitgeberattraktivität ist ein wertvolles Ergebnis.

Die Kernfrage in unseren Beratungen ist daher immer:
Wie helfen wir den Menschen im Unternehmen, gut zu arbeiten, damit sie gute Arbeit leisten können – und wollen?

New Work bietet vielfältige Ansätze, um Arbeit neu zu denken, z.B.:

  • Arbeitszeitmodelle (Vollzeit, Teilzeit, Gleitzeit, Vertrauensarbeitszeit, …)
  • Arbeitsortmodelle (Vor Ort, Homeoffice, Hybrid, Workation, verteilte Teams, …)
  • Neue Wege der Verteilung von Verantwortung (Selbstorganisierte Teams, mehr Entscheidungsfreiheiten, Beteiligungsmodelle am (Unternehmens)erfolg)
  • Andere Art der Aufgabenverteilung (stärkenbasiert, fokussiert auf Sinnstiftung und persönliches Wachstum)
  • Förderung des Wachstums im Unternehmen (Neue Lernstrukturen, Fehlerkultur, Wissenstransfer über alle Ebenen hinweg, …)

Sie haben es schon gemerkt: Keine der einzelnen Maßnahmen ist an sich revolutionär und brandneu. Was den wirklichen Erfolg von New Work ausmacht, ist ein Umdenken und die richtige Ausgestaltung der Maßnahmen, individuell für jedes Unternehmen. Hier kann und muss mit Sorgfalt ausgewählt und umgesetzt werden, um authentisch zu bleiben. Das Einführen von New Work ist kein einmaliger „Go Live“, sondern ein langsamer und nachhaltiger Veränderungsprozess der gesamten Organisation.

Wichtig: mit einer Google-ähnlichen Arbeitskultur hat New Work nichts zu tun. Der Versuch, alle Bereiche des täglichen Lebens, von Arbeit, über Hobbies, private Kontakte und sogar Besorgungen innerhalb eines Ecosystems – des Unternehmens – abzudecken, schränkt den Menschen eher ein und hemmt die Entfaltung.

New Work bietet vielfältige Benefits für Unternehmen

Wenn Unternehmen New Work sinnvoll umsetzen, profitieren sie von folgendem Mehrwert:

  • Mitarbeitende sind deutlich produktiver und motivierter.
  • Mitarbeitende entwickeln sich fachlich und menschlich schneller weiter.
  • Auch Nicht-Führungskräfte können und wollen mehr Verantwortung übernehmen, geben mehr Input und haben eine höhere Teilhabe.
  • Das Unternehmen hat Zugriff auf größeren Bewerberpool, u. A. dank räumlicher/zeitlicher/inhaltlicher Flexibilität.
  • In der Belegschaft spürt man mehr Motivation, Frische und Schwung.
  • Häufig steigt die Verweildauer im Unternehmen.
  • Arbeitskräfte, die nach vielfältigeren, sinnstiftenden Tätigkeiten suchen fühlen sich angezogen.

Mitarbeitende profitieren von New Work und sind zufriedener

Die Menschen im Unternehmen profitieren von New Work, weil sie ihren Arbeitsalltag und die Arbeitsinhalte mehr an die eigenen Bedürfnisse anpassen können und dadurch eine höhere Freiheit und Selbstbestimmung genießen. Sie können oft Arbeit und Privatleben besser verbinden und nehmen von der Arbeit eher Energie mit nach Hause, als in traditionellen Arbeitsformaten, wo viele erschöpft und frustriert nach Hause kommen.

Einen wahren Sinn („Purpose“) in der eigenen Tätigkeit zu sehen macht Menschen glücklich und ist gerade für jüngere Generation inzwischen häufig Pflicht bei der Auswahl ihrer beruflichen Tätigkeit.

Besonders geschätzt werden auch das persönliche und fachliche Wachstum, das oft mit einem „New Work“-Ansatz einhergeht. Mehr Verantwortung übernehmen zu dürften, andere Rollen auszuprobieren, Stärken frei einzubringen und zu entfalten macht Menschen zufrieden und motiviert sie nachhaltig.

New Work bietet also für beide Seiten – Unternehmen und Mitarbeitende – vielfältige attraktive Vorteile.

Die Umsetzung von New Work erfordert Fingerspitzengefühl

Wie bereits erwähnt, ist die Einführung von New Work im Unternehmen ein Veränderungsprozess, der ein schrittweises Vorgehen erfordert.

Für einen Erfolg sind eine saubere, strategische Planung, eine überlegte Durchführung und eine sehr gute interne Kommunikation notwendig.

Stellen Sie sicher, dass alle Parteien einbezogen werden, damit kein Teil des Unternehmens zurückgelassen wird. Gleichzeitig empfiehlt sich bei der Umsetzung ein Pilotansatz: Die neuen Konzept werden zuerst in kleinen, motivierten „Pilot-Gruppen“ eingeführt und validiert. Im zweiten Schritt werden erfolgreiche Initiativen auf größere Kreise übertragen.

Die wichtigste Grundregel im Prozess: Stellen Sie vor Beginn sicher, dass die Maßnahmen realistisch von Ihrer Organisation umgesetzt werden können. Vermeiden Sie dabei, zu viele, zu schnelle oder nicht authentische Veränderungen. Diese können alle Beteiligten überfordern und das Vorhaben scheitern lassen können.

ABER: Würden nicht mehr Arbeitsstunden bessere Ergebnisse bringen?

Kritiker sehen die Antwort auf den Fachkräftemangel in einer Aufstockung der Arbeitsstunden. Sie sehen daher New Work – das auch mit einer Reduktion der Pflichtarbeitsstunden einhergehen kann –  als kontraproduktiv an.

Insofern: Ja, wir könnten Menschen mehr und länger arbeiten lassen.

Die Frage ist: Bringt dies die gewünschten langfristigen Ergebnisse?

Unsere Erfahrung aus der Beratung mittelständischer Unternehmen: Lassen Sie uns smarter arbeiten, nicht nur härter. Lassen Sie uns die heutigen Möglichkeiten der Digitalisierung und neueste wissenschaftliche Erkenntnisse zu Produktivität und Leistungsfähigkeit anerkennen und für uns nutzen.

So ermöglichen wir Menschen Arbeitsformate, in denen sie ihre Potenziale in vollem Umfang entfalten können. Ich glaube daran, dass die Ergebnisse so besser sein werden, als wenn wir mit Überstunden bis zur Erschöpfung „ranklotzen“.

Und noch ein wichtiger Punkt: New Work muss nicht „Teilzeit“ heißen. Es gibt viele Alternativen, um die Neue Arbeit zu leben – Verwechseln Sie also die Grundidee bitte nicht mit „Teilzeit“ und „Homeoffice“. Dies sind nur zwei Werkzeuge in einer große Palette von Möglichkeiten.

Fazit: New Work hat Potenzial – wenn es hype-frei und strategisch genutzt wird

New Work ist definitiv mehr als ein Buzzword und kann, sinnvoll genutzt, eine echte Lösung für den Fachkräftemangel sein und eine neue Produktivität in Unternehmen bringen. Handeln Sie also überlegt und wählen Sie für Ihr Unternehmen aus den vielfältigen Möglichkeiten die passenden.

Wir empfehlen für ein optimales Vorgehen eine Ist-Analyse, gefolgt von einer strategischen Auswahl individuell passender Maßnahmen, um langfristig von New Work zu profitieren. Denn: New Work bedeutet nicht automatisch eine 4-Tage Woche oder Arbeiten im Homeoffice. Manche Organisationen profitieren von ganz anderen Ansätzen.

Deshalb: Lassen Sie sich nicht vom aktuellen Trend treiben, sondern gehen Sie Schritt für Schritt Ihren Weg als Unternehmen, der individuell sinnvoll ist. Dann ist New Work eine Win-Win-Situation für Ihr Unternehmen und Ihre Mitarbeitenden.

Haben Sie Fragen zu New Work oder möchten Sie erfahren, wie Sie in Ihrem Unternehmen erste, unverbindliche Schritte gehen können? Buchen Sie jetzt eine kostenfreie Erstberatung: https://www.ynovation.de/kostenlose-erstberatung/.