Die 20%-Regel ist tot, es lebe die 20%-Regel!

War es jetzt eine Revolution oder nur ein „Revolutiönchen“? Als Facebook im Juni bekannt gab, dass die 20%-Regel für Text in Anzeigenbildern der Vergangenheit angehört, klang es eher nach Umbruch im großen Stil.

Beim genaueren Hinschauen fällt jedoch schnell auf, dass sich gar nicht viel geändert hat. Es bleibt dabei: Facebook mag keinen Text auf Werbebildern! Doch nur eine Revolution im Kleinformat?

Mehr Text ja, aber auf Kosten der Auslieferung

Text und Reichweite

Mehr Text bedeutet weniger Reichweite für Anzeigen.

Früher wurden Werbeanzeigen bei mehr als 20% Text pauschal abgelehnt. Inzwischen kann man sie mit wesentlich mehr Text schalten — das allerdings auf Kosten der bezahlten Reichweite.

Facebook sagt deutlich: Je mehr Text im Anzeigenbild zu finden ist, desto geringer fällt die Auslieferung aus. Sogar von einer Null-Auslieferung bei extrem viel Text ist die Rede. Als Konsequenz heißt das: Anzeigen mit viel Text sind letztendlich teurer und erreichen nicht Ihre Zielgruppe.

Neue Kategorisierung zur Beurteilung der Textmenge

Statt auf schwarz oder weiß zu setzen, hat Facebook ein neues, flexibleres System zur Beurteilung der Textmenge eingeführt. Vier Kategorien gibt es jetzt: OK, wenig Text, viel Text und sehr viel Text.

Neues Kategoriesystem für Facebookwerbung.

Neues Kategoriesystem für Facebookwerbung.

In welche der vier Kategorien Ihre Anzeige fällt, können Sie mit dem neuen Text Overlay Tool von Facebook vorab testen. Vorbei sind die Zeiten, in denen man im alten Tool manuell die Quadranten mit Text markieren und den Text im Raster optimal platzieren musste, um keine rote Karte zu bekommen.

Das neue System hat also Vorteile für Sie:

  • Die Messung der Textmenge ist deutlich verfeinert.
  • Bei der Positionierung der Texte im Bild sind Sie nun flexibler und nicht an Raster gebunden.

Es ist nicht alles Text, was nach Text aussieht

Wie schon zuvor wertet Facebook bestimmte Textbestandteile einer Anzeige nicht als Text. So können Sie Buch- und Albumcover, Screenshots oder Produktbilder ohne negative Auswirkungen in Anzeigenbildern zeigen. Gleiches gilt für andere textbasierte Produkte wie Infografiken, Kaligraphie, Filmposter oder ähnliches. Auch Rechtstexte wie Nutzungsbedingungen gelten als Ausnahme.

Textlogos, Wasserzeichen und Zahlen wertet Facebook dagegen als Text.

Fazit

Viel geändert hat sich nicht. Für gut laufende Anzeigen ist es nach wie vor wichtig,

so wenig Text wie möglich im Bild

zu nutzen. Zusätzliche Informationen sind im Anzeigentext besser aufgehoben.

Facebook empfiehlt, die Schriftgröße zu reduzieren und den Text nicht über das ganze Bild zu verteilen. Hier müssen Sie einen Kompromiss finden zwischen Gestaltung und Leserlichkeit (vor allem auf mobilen Geräten) auf der einen Seite und den Anforderungen von Facebook auf der anderen.

Nutzen Sie auf alle Fälle das neue Tool, um Ihre Anzeigen vorab zu prüfen. Sie sollten Kategorie 1 oder 2 erreichen — so bekommen Sie viel Reichweite für Ihr Budget. Testen Sie außerdem unterschiedliche Anzeigenvarianten innerhalb einer Werbeanzeigengruppe aus, um die optimale Anzeige für Ihre Zielgruppe und Ihr Werbeziel zu finden.

Bildquellen: Like-Icon von Designmodo